Erzählen von Laura Pariani
Erzählen setzt ein Gegenüber, ein Du, voraus. Das klingt trivial, doch mangelt es unserer Kultur, uns als Kulturschaffende und Kulturtragende, oftmals an einem Du.
Erzählen setzt ein Gegenüber, ein Du, voraus. Das klingt trivial, doch mangelt es unserer Kultur, uns als Kulturschaffende und Kulturtragende, oftmals an einem Du.
Stille. Viele fürchten sich vor ihr, fast noch mehr als vor dem Tod. Gleichzeitig wollen wir Veränderung, Wachstum, Fortschritt. Ein Widerspruch?
Lauschen, was für ein Wort, was für ein gewaltiges, tiefes Wort. Nicht hören, hinhören, zuhören, sondern lauschen. Passiv sein, da sein, ohne wollen, ohne verstehen, nur aufnehmen, was kommt.
Wir reden viel, doch verstehen immer weniger. Während wir uns im Denken wähnen, leben wir im Wiederholen von bereits Vorgedachtem. Unwissenheit gilt es allerorts zu vermeiden. Lieber eine fremde Meinung als die eigenen Gedanken verkaufen, als keine Meinung vorweisen zu können. Willkommen in unserer Marketing-Gesellschaft (siehe Erich Fromm). Eine Scheinwelt, die Licht suggeriert, aber von innen heraus nicht wärmt.
»Der Mensch gleicht einem Gästehaus.
Jeden Tag neue Gesichter.
Augenblicke der Freude, der Niedergeschlagenheit,
die Niedertracht, alles
unerwartete Besucher.
»Das ist gerade
der paradoxe Aspekt meiner Erfahrung:
Je mehr ich einfach gewillt bin,
inmitten dieser ganzen Komplexität
des Lebens ich selbst zu sein,
und je mehr ich gewillt bin,
die Realitäten in mir selbst und
im anderen zu verstehen
und zu akzeptieren,
desto mehr scheint Veränderung
in Gang zu kommen.
»Die Heimat des Selbst ist die Heimatlosigkeit. Der Reichtum des Selbst ist die Armut. Das Glück des Selbst ist die Verantwortung. Die Freiheit des Selbst ist die Verantwortung für andere.«
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