Schaffer Fragen

Selbstwirksamkeit

Selbst-zweifel

Dein Recht zu zweifeln

Unsere Kultur liebt Antworten. Nicht nur in der Schule. Der Schlaue, der Kluge, der Intelligente kennt die Antwort. Doch was wäre, wenn dies ein Irrtum ist?

Was wäre, wenn das Gegenteil davon uns Türen öffnen würde, die wir als Menschen für unsere Entwicklung und Entfaltung brauchen?

Was wäre, wenn der Zweifel, ein aus der Fassung geraten dringend erforderlich ist, um seine neue Form zu erlangen?

Schwäche ist Stärke

Viele wollen Scheinen, wollen etwas darstellen, wollen zeigen, was sie drauf haben, welche Kompetenz sie vorweisen können, welchen Erfolg sie sich erarbeitet haben, welchen Besitz sie angehäuft haben.

Es wird Stärke demonstriert, vorgespielt, aufgesetzt, inszeniert. Vor anderen und vor sich selbst. Fremdbetrug und Selbstbetrug bis an den Horizont.

Gegenseitig blenden wir uns dann, gelangen nicht zur Begegnung, zu wirklichem Kontakt. Fühlen uns beide danach schlecht, wissen nicht warum.

Über den Wert des Zweifelns

Wer zweifelt, lebt. Wer nur Antworten hat, ist tot. Stimmt das?

Sind Antworten dicke Mauern, um uns vor der generellen Unsicherheit des Lebens zu schützen? Erreicht ihn dann die Fragilität, die Instabilität, die Verzerrung des Lebens nicht? Getreu dem Motto: Wenn ich die Augen schließe, sieht mich niemand?

Ist der Wert von Fragen, ihr Beitrag zum immer präsenten Werden, welches ohne Ende und Ziel unser Leben bestimmt?

Über Fragen und Antworten

Wer die Antwort kennt, hat aufgehört zu fragen. Er engt seinen Blick ein, seine Gedanken sind fokussiert. Seine Bewertungspfeile gespannt und bereit jeden zu treffen, der diese Antworten (und damit ihn) in Frage stellt.

Identität wird nicht mehr verhandelt, erfahren, sondern ist gesetzt und Gesetz! Wie fatal in einer sicht stänidg wandelnden Welt, mit fixierten Antworten an seiner Identität zu kleben.

Die Antworten wechseln im Leben, die Fragen bleiben! Bist du bereit, mit Fragen zu leben?

Quelle: Ulrich Schaffer. Grundrechte – ein Manifest. Seite 32.

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