Werner Sprenger Heimat des Selbst

Selbstwirksamkeit

Selbst-Verständlichkeiten

Heimat vs. Heimatlosigkeit

Es klingt absurd, die Heimatlosigkeit als Heimat. Doch genau an dem Ort, an dem du heimatlos zu Hause bist, den gibt es. Er ist nicht im Außen, nicht in der Welt, sondern in dir.

Reichtum vs. Armut

Wer nichts begehrt, wer nach nichts strebt, wer nach nichts hungert, wer mit sich selbst und der Welt im reinen ist, der ist reich.

Glück vs. Verantwortung

Du hast nicht in der Hand, was der Fluss des Lebens dir zuträgt. Einzig deine Antwort auf die Wechselspiele des Lebens, liegt in deiner Verantwortung. Darum liegt darin dein Glück.

Freiheit vs. Verantwortung für andere

Manche Menschen erleben Verantwortung für andere als Belastung, geradezu als Einschränkung ihrer Freiheit. Deshalb würde ich „Verantwortung für andere“ in diesem Kontext mit „Sorge für andere“ ersetzen. Im Sinne den anderen stets im Blick zu haben — ohne sich selbst aus dem Blick zu verlieren. Es geht nicht um die Übernahme der Verantwortung für den anderen, sondern um die eigene Verantwortung an die Allverbundenheit des Lebens.

Gleichzeitig erzeugt das ständige Kreisen um sich selbst einen Sog, der die eigene Freiheit immer mehr einschränkt. Zu viel Beschäftigung mit sich selbst, vermindert meist die Selbstwirksamkeit.

Höchste Glück vs. befreiende Liebe

Unsere Gesellschaft versteht Liebe oft als einengende, besitzergreifende Ansprüche: Du bist MEIN, ich bin DEIN.

Das höchste Glück verspricht jedoch die Art von Liebe, die Freiheiten schenkt, die Räume öffnet, damit der andere sich entfalten kann.

Quelle: Sprenger, Werner. Morgen? — Besser gleich heute leben. 1. Auflage. Konstanz: Nie-Nie-Sagen-Verlag, 1993. 94.