Wie viel Perfektion verträgst du wirklich?
Sei perfekt! Sei nur zufrieden, wenn du die volle Punktzahl erhältst! Optimiere dich selbst, immer zu, du kannst es immer noch besser! Sei nicht zufrieden, mit dem was du hast, was du bist, es könnte besser, schöner, mehr sein! Diese Botschaften sind Teil unserer Kultur, meist subversiv und versteckt. Sie nagen an deiner Seele und zersetzen deinen Selbstwert.
Sei makellos, allzeit wunderschön und perfekt
Gebrauchsspuren, Abnutzungserscheinungen, Mängel und Fehler sind minderwertig, zeugen von Vergänglichkeit und Verlierer-Status. Wir haben keine Vorstellung von Schönheit im Gebrauch – wir kennen nur das Makellose, die jugendliche strahlende, straffe, perfekt symmetrische Schönheit.
Moderne Software unterstützt dich dabei, dich auf Bildern und in Videos (z. B. Capcut) so darzustellen, wie unser kulturelles Ideal es vorsieht. Dieses ewig zehrende und nimmer endende Streben nach Perfektion zerstört deinen Selbstwert — niemals bist du gut genug für diese Welt. Und es zieht magnetisch negative Gedanken und Assoziationen an. Langsam, am Anfang kaum wahrnehmbar sabotierst du dich selbst, weil du fremde Erwartungen nicht erfüllst.
Doch es gibt einen Gegenentwurf: Schönheit im Gebrauch. In Japan ein bekanntes Prinzip, dort nennen sie es „wabi sabi“ (侘寂).
»Das Verständnis von «Schönheit im Gebrauch» ist Grund dafür, warum in Japan Gebrauchsspuren oder mit Goldlack reparierte Bruchstellen (kintsugi) ein Objekt bisweilen noch wertvoller machen. Die Patina der Abnutzung entspricht japanischem Schönheitsempfinden. Zu diesem zählt die Wertschätzung des Asymmetrischen und Sperrig-Spröden. Hinzu kommt eine Vorliebe für die Spuren der Herstellung: Das Spiel des Zufalls, das durch die unberechenbaren Kräfte des Feuers beim Holzofenbrand entsteht, ist oft wichtiger Bestandteil der Gestaltung. So gelten etwa durch Ascheanflug spontan entstandene Glasuren als Ausdruck kunstvoller Natürlichkeit.«
Philipp Meier (Neue Zürcher Zeitung) Tweet
Schönheit im Gebrauch, das Gegenteil unserer aktuellen Werbung
Werbung und (oftmals) Kontoinhaber in den soziale Medien suggerieren:
- Schönheit im Neuen,
- Schönheit im Jugendlichen,
- Schönheit im Makellosen
- Schönheit im Angepassten
- Schönheit im Außen,
- Schönheit im Erfolg und
- Schönheit durch Perfektion.
Unsere Kultur fordert die Schönheit im produzierenden Sinne: wiederholbar, austauschbar, glatt, oberflächlich und ohne Individualität. Diese Sichtweise entspricht unserem Wettbewerbsdenken, denn somit werden alle vergleichbarer und ein Sieger kann ermittelt werden — und n-1 Verlierer sind die Folge davon.
Geniales Prinzip: Der Gewinner bekommt Angst, er könnte nächstes Mal nicht gewinnen und kann sich nicht so annehmen, wie er ist. Die Verlierer haben es jetzt offiziell bestätigt, dass sie nicht genug sind — auch sie lernen sich abzulehnen, wie sie sind.
Das Einfache wird zum Minderwertigen, das Unvollkommene zur Scham.
Um dem zeitweise zu entkommen, suchen viele ihr Heil im Außen. Sogenannte “Schönheits”operationen sind bereits bei Jugendlichen angekommen, so stark ist der Ruf in unserer Kultur. Wobei es meiner Meinung nach keine Schönheitsoperationen sind, sondern De-Individualisierungs-Operationen (DIOs). Über 40-jährige nutzen diese Eingriffe in den Körper wie selbstverständlich, um die Zeichen ihres Lebens, ihre Entwicklungsgeschichte und ihrer Ahnenreihe rauszuschneiden, abzuschneiden, aufzuhübschen, überzulackieren.
Dagegen das Konzept von Wabi-Sabi, der Schönheit im Gebrauch. Dies gilt nicht nur für Dinge, die schöner werden, je öfter wir sie benutzen. Sondern auch für Menschen. Je mehr Lebensjahre Menschen ge- oder verlebt haben, desto mehr siehst du ihnen IHR Leben an. Ihr Erscheinungsbild, ihr Auftreten, ihre Gestik und Mimik sind ein Spiegel ihrer Erfahrungen, Haltungen, Erwartungen, Erfolge, Niederlagen, Entbehrungen und Glaubenssätze. Ihre Schönheit im Gebrauch offenbart sich in ihrer Einzigartigkeit, ihrer Nicht-Austauschbarkeit, ihrem Eigensinn.
Wie Wabi-Sabi durch Sen no Rikyū geprägt wurde!
Sen no Rikyū (1522–1591)
Einer der berühmtesten Meister der japanischen Teezeremonie, der die Ästhetik des Wabi-Sabi maßgeblich prägte. Rikyū revolutionierte die Teezeremonie, indem er Einfachheit und Unvollkommenheit in den Mittelpunkt stellte. Seine Entscheidung, schlichte und oft absichtlich unperfekte Werkzeuge zu verwenden, wie die berühmten raku-Teeschalen mit ihren natürlichen Unregelmäßigkeiten, symbolisierte das Konzept der Schönheit im Unvollkommenen.
Kurzweiliger Gebrauch
Gebrauchte landet schnell im Müll. Wir kaufen so billig, dass die Dinge nach kurzem Gebrauch nicht mehr Nutzbar sind. Ja, manchmal kaufen wir es absichtlich nur noch für den kurzen Gebrauch oder einmaligen Gebrauch. Noch schlimmer, manche Hersteller produzieren absichtlich nur noch für den kurzen Gebrauch (die Wissenschaft nennt dies: geplante Obsoleszenz).
Eine andere Welt wäre diese …
»Ein Reisender ritt mit seinem Pferd seit Tagen durch den Wald. Um die Mittagszeit kam er an einem alten Haus vorbei. Er war hungrig und durstig und klopfte an. Ein alter Mann öffnete die Türe. Seinem Wunsch nach einer kurzen Rast und etwas zu Essen und zu Trinken wurde gewährt. Am Ende des Mahls goss die Frau des alten Mannes Tee für den Gast in eine Teetasse. Der Reisende bewunderte die wunderbare alte Teekanne, er sah in ihr die jahrelangen Gebrauchsspuren, ihren täglichen Einsatz für guten Tee. Er verliebte sich in diese alte Teekanne und bot dem Ehepaar sofort großzügig eine hohe Summe für die alte Teekanne. Für das alte Paar war es nur eine Teekanne gewesen und gerne gaben sie dem Reisenden die Teekanne. Er bat sie noch die Teekanne aufzubewahren, bis er von seiner Reise wieder zurück, sei. Dies würde in ein paar Tagen sein. So ritt der Reisende weiter, die Teekanne blieb bei dem alten Paar.
Da schauten sich die Frau und der Mann die Teekanne genauer an. Sie wollten verstehen, warum der Reisende so viel Geld dafür bezahlt hatte. Sie konnten nichts auffälliges an der alten Teekanne finden. Doch sie empfanden sie als schmutzig und entschlossen sich, die Teekanne gründlich zu reinigen, damit der Reisende eine fast neue Teekanne mitnehmen konnte. Mehrere Stunden rieben, schrubbten und reinigten sie die Teekanne von allen Seiten. Am Ende glänzte sie wie neu. Die beiden waren sehr stolz auf die Teekanne. Als nach mehreren Tagen kam der Reisende zurück, um die Teekanne mitzunehmen. Als er die Teekanne sah, war er sehr enttäuscht. Er erkannte die Teekanne nicht wieder. Sie hatte ihren Zauber verloren und war austauschbar geworden. Tief bedrückt über den verlorenen Zauber schenkte er die Teekanne dem alten Paar und ritt nach Hause.«Aus China Tweet
Identität, Einzigartig durch Schönheit im Gebrauch
Schönheit im Gebrauch schafft Identität, Einzigartigkeit, Verbundenheit und Meisterschaft. Antoine de Saint-Exupéry beschreibt dieses Prinzip anschaulich in dem Klassiker: “Der kleine Prinz”. Die Zeit, die wir mit einer Sache oder mit einem Menschen verbracht haben, macht diese Sache und den Menschen so wichtig. Sie werden ein Teil von uns selbst. Deshalb verlieren wir auch einen Teil von uns, wenn langjährige Wegbegleiter uns verlassen — seien es Menschen oder Dinge. Es gehen Erinnerungen von uns, die Welt wird ärmer.
Wir alle, jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Schmerz, Scham, Verlust, Tod, Zurückweisung, Ablehnung, Niederlagen, Depression und Glück, Leidenschaft, Freude und Überschwang in Begegnung treten. Keine ist eine menschliche Empfindung fremd, so sehr auch den Scheinwerfer im Außen herausstellt.
Wir setzen oftmals viel Energie ein, um unsere Makel zu verstecken. Oder auf der anderen Seite, keiner hat einen Makel – jeder einfach ist, wie er ist. Der Makel ist geradezu die Voraussetzung und die Ernte seines Lebens. Es gibt nichts wegzunehmen oder hinzuzufügen. Die Einzigartigkeit drückt sich geradezu dadurch aus. Sie bringt Vielfalt, Buntheit, Andersartigkeit, Perspektivenvielfalt und Reichtum ins menschliche Leben. Und vor allem macht sie dich menschlich, greifbar, liebenswerter, nahbarer — holt einen vom Olymp der Perfektion in die Realität des MIteinander-Seins.
Hierzu passt die Diskussion über genetische Anpassungen von Embryos. Dort wirst du zur Ware, die es bestmöglich zu designen und zu verkaufen gilt. Weiter gedacht, entwickelt sich daraus nach Erich Fromm der Marketingcharakter. Du bist die Ware und dein Ziel ist es, dich bestmöglich zu verkaufen: Immer, jederzeit, überall, steigere deinen Marktwert.
Doch je angepasster du wirst, desto mehr drängen sich Vergleiche auf. Dein Marktwert scheint zu steigen, doch dein Selbstwert sinkt. Dies hat zwei Gründe:
- Deine Vergleichbarkeit führt dir vor Augen, wo andere besser, schöner, größer, intelligenter, erfolgreicher sind. Du konstruierst dich als Mängelwesen. Es gibt immer eine oder einen, der besser ist!
- Wenn du vollkommen angepasst bist, gibt es nichts, worauf sich dein Selbstwert gründen könnte. Nichts unterscheidet dich noch von anderen, du bist ein Nichts unter Vielen. Du verschwimmst in der Masse, bist nicht mehr wahrnehmbar.
Eine wundervolle Geschichte:
»Es war einmal eine alte Frau, die zwei Krüge besaß, mit denen sie täglich Wasser vom Fluss holte. Einer der Krüge hatte einen Sprung, während der andere makellos war. Am Ende des langen Weges vom Fluss bis zum Haus war der kaputte Krug jedoch nur noch halb voll. So brachte die alte Frau täglich nur anderthalb Krüge Wasser nach Hause. Der makellose Krug war stolz auf seine Leistung, während sich der andere Krug aufgrund seines Makels schämte. Nach zwei Jahren sprach der kaputte Krug zur Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem ständig Wasser läuft.“ Die alte Frau lächelte: „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen und auf der anderen nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Makels bewusst war. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken, den Tisch damit schmücken und mich daran erfreuen. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren.«
Unbekannt Tweet
Zufriedenheit schafft kein Konsum
Perfekt sein, eine Illusion, der wir nacheifern, obwohl wir es seit Geburt sind – jeder auf seine eigene Art und Weise. Nicht im gesellschaftlichen geforderten Sinn, sondern im menschlichen Möglichkeitsfeld. Wenn jeder mit sich zufrieden wäre, würde weniger konsumiert werden. Wozu die neue Jeans, wenn die alte es noch tut. Um anderen scheinbar zu gefallen? Danke, nein! Das Diktat der Mode fordert geradezu Konsumenten mit innerer Leere, die die diese Leere beseitigen und ihren Selbstwert durch Kleidung wollen.
Schönheit im Gebrauch, ein Schreckgespenst für den Kapitalismus. Wer soll all die neuen Dinge kaufen, die in den Warenhäuser und Internetshops auf Abnehmer warten? Kauft Leute, kauft ein. Stärkt die Konjunktur, stärkt die Wirtschaft. Kauft ein, auch wenn ihr dieses Ding schon besitzt, oder nicht braucht oder kein Geld habt (oder alles drei zusammen). Die Konjunktur will gefüttert werden, will neue Menschen- und Geldopfer. Schließlich geht es dir nur mit Konsum gut, es füllt — wenigstens für ein paar Momente — deine innere Leere. Du tust etwas für die Konsumgesellschaft, was für die Arbeitsplätze. Du bist ein Guter!
Kennst du das Gesetz der leeren Fläche? Du ziehst um und hast plötzlich einen größeren Keller oder Dachboden. Warte 1 bis 2 Jahre und dieser leere Raum füllt sich wie von Geisterhand mit vielen Dingen. Sie strömen von überall her. Es ist so, als ob der Keller dir zuruft: “Fülle mich, stelle mich voll, schau her, hier ist noch Platz!”
Illusion von Individualität am Beispiel der Mode
Jeder von uns ist einzigartig. Jeder hat sein ganz individuelles Profil, seine eigenen Stärken und Schwächen – und das ist gut so. Je unterschiedlicher wir alle sind, desto besser können wir auf zukünftige Herausforderungen reagieren und neue Situationen gemeinsam meistern.
Jeder von uns möchte auch als Individuum betrachtet werden – gleichzeitig möchte jeder ein Teil der Gesellschaft sein. Dies drückt sich auch in der Wahl der Kleidung aus. Wir kopieren Muster, aber die Auswahl der Muster und die Elemente der Musterbildung sind vorgegeben.
Damit haben sich Ari Versuluis und Ellie Uyttenbroek beschäftigt und es in Exactitudes dokumentiert. In verschiedenen Metropolen der Welt haben sie Menschen fotografiert und dabei die Erkenntnis gewonnen, dass es äußerlich weniger “ich” gibt, vielmehr gibt es “wir”. Es sind beeindruckende Collagen. Am besten selbst anschauen.
“Stil hat mit dir selbst zu tun, während Mode bedeutet, so sein zu wollen wie die anderen.”
aus: Tom Hodgkinson in »Die Kunst, frei zu sein«, S. 341.
Zugegeben, nicht jeder will sich neu erfinden müssen, viele sind zufrieden hinterherzulaufen. Doch dies ist aus meiner Sicht ein Ergebnis unserer Kultur, Kleinkinder sind individuell und leben dies aus, bis die “Erziehung” den Menschen normiert
Konsum senkt deine Lebensqualität!
Der Konjunktur liebstes Kind ist schließlich die Haben- und Wegwerfgesellschaft: Wir wollen haben, besitzen, um theoretisch tun zu können (lesen, anschauen, benutzen, …) und wir müssen wegwerfen, weil Dinge kaputt gehen, uns nicht mehr gefallen, nicht mehr passen, aus der Mode sind, nicht mehr gebraucht werden. Du hast viel zu viel von den Dingen, die du nie benutzt. Dein Potenzialraum reduziert somit deine Lebensqualität und senkt deine Lebensintensität.
Im Gegenentwurf des Wabi-Sabi hast du wenig, brauchst wenig, kaufst wenig. Pflegst die Dinge, die dich im Leben begleiten. Reparierst sie selbst. Du hast keine 15 Messer, sonder ein richtig gutes. Du hast keine 20 Anzüge, sondern 2 bis 3 gut sitzende. Du hast was du brauchst, mehr nicht. Manche würden es mit Suffizienz bezeichnen. Ich nenne es mit Leichtigkeit durchs Leben gehen. Hohe Lebensqualität und Lebensintensität, das Potenzial bleibt als Möglichkeit unendlich groß.
Wie Wabi-Sabi zu uns kam!
Leonard Koren
Der amerikanische Autor Leonard Koren macht in seinem Buch “Wabi-Sabi for Artists, Designers, Poets & Philosophers” (deutscher Titel: Wabi-Sabi. Woher? Wohin?: Weiterführende Gedanken für Künstler, Architekten und Designer) das Konzept des Wabi-Sabi im Westen populär. In seinem Buch beschreibt er, wie ihn die Philosophie während seiner Zeit in Japan inspirierte, und er spricht über den Kontrast zwischen westlicher Perfektion und der japanischen Wertschätzung für das Unvollkommene. Koren brachte damit das Konzept einer neuen Generation von Künstlern nahe.
Scheine, scheine bis zum bitteren Ende
Doch blicke dich um. Überall wird Makellosigkeit dargestellt, gefordert und gelobt. Alles, um zu Scheinen im Lichte der Perfektion. Wenigstens für einen kurzen Augenblick. Festgehalten mit dem Smartphone, gepostet in allen Kanälen, damit alle sehen können, wie gut es dir geht. Damit alle einen Eindruck von dir haben, der nur einen kleinen Teil deiner wirklichen Identität ausmacht — den größten Teil versteckst du, der entspricht nicht deinen vermuteten Erwartungen deines relevanten Umfelds.
Du bist auf dem besten Weg eine Kopie zu werden. Du wirst austauschbar, du lässt immer weniger zu, was dich einzigartig macht. Du wirst angepasster an eine Welt, die sich nicht um dich als Individuum kümmert. Du funktionierst im großen Getriebe wie eine Minischraube, die ausgetauscht wird, wenn sie Probleme macht. Dein Selbstwertgefühl ist davon abhängig, wie andere dich bewerten. Du bist fremdgesteuert, spürst es und verdrängst es. Du vermeidest jede Stille, in der die unterdrückten Gewissheiten an die Oberfläche gelangen könnten.
»Wir sind als Originale geboren, aber wir sterben als Kopie.«
Wird mehreren Verfassern zugeschrieben Tweet
Entscheide selbst, ob du als Original oder Kopie leben willst. Der Weg der Perfektion führt zur Kopie. Der Weg zu Dir selbst für zum Original!
Wie du deinen Perfektionismus loslassen kannst!
Höre auf, nach Perfektion zu streben. Schaue in den Spiegel, ungeschminkt und lächle. Das bist Du!
Klingt zu einfach: kein Buch lesen, kein Seminar besuchen, keine wochenlanges Trainingsprogramm mit Affirmationen? Nein – schau in den Spiegel, lächle.
Halte es länger als 1 Sekunde aus. Schaue dich 1 Minute im Spiegel an. Lächle, weine, schreie, schweige. Doch schau dich an.
Nimm einen kleinen Badspiegel oder einen Ganzkörperspiegel. Schau dich an, lächle.
Studien zum Thema
Wer dazu wissenschaftliche Quellen sucht, dem empfehle ich folgende drei Studien.
Perfektionismus und seine Auswirkungen auf mentale Gesundheit
Eine Studie von Flett & Hewitt (2002) zeigt, dass Perfektionismus oft mit negativen psychologischen Auswirkungen wie erhöhtem Stress, Depressionen und Angstzuständen einhergeht. Dabei unterscheidet die Forschung zwischen „funktionalem Perfektionismus“, der positive Leistungen fördert, und „dysfunktionalem Perfektionismus“, der zu negativen Gefühlen und Überforderung führen kann.
Wirkung von achtsamen Dialogen
Studien zu achtsamen Kommunikationstechniken, wie sie in Dialogformen genutzt werden, haben gezeigt, dass Achtsamkeit die Empathie und Selbstwahrnehmung verbessert. Eine Studie von Ghorbani et al. (2013) untersuchte die Auswirkungen von achtsamer Kommunikation auf zwischenmenschliche Beziehungen und zeigte, dass diese die emotionale Intelligenz und die Fähigkeit zur Konfliktlösung verbessert.
Sokratischer Dialog und Problemlösung
In einer Studie von Overholser (1993) wurde die Wirksamkeit des Sokratischen Dialogs in der Therapie untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Form des Dialogs dazu beiträgt, das kritische Denken zu fördern, Probleme strukturiert zu lösen und gleichzeitig emotionale Einsichten zu gewinnen.
Hast du Erfahrungen mit Perfektionismus gemacht? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!
Finde heraus, wie du durch achtsame Dialoge zu mehr Klarheit kommst!
Eine Möglichkeit mehr Klarheit für sich selbst zu erlangen, ist ein Sokratisches Gespräch. Es eröffnet einen Raum, in dem du dich neu ausprobieren kannst, deinen eigenen Weg gehen kannst und dich selbst besser kennenlernst. Ganz entspannt, neugierig und ergebnisoffen. Mehr Infos über das Sokratische Gespräch erfährst du hier.
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Wer glaubt, dass Online keine wirklichen Begegnungen möglich sind, kennt dieses Format nicht!-
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sokratische Gespräch unter Männern
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für Männer, die spüren, dass sie noch nicht angekommen sind